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1. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 161

1910 - Düsseldorf : Bagel
161 Welche Vorteile die Geschwindigkeit in der Bewegung im Westen gebracht, ist oben schon auseinandergesetzt. Den Unterschied in der Zahl der Krieger hatte sie allein ausgeglichen. Aehnlich sollte es nun auch im Osten gehen. Hier zog man ebenfalls mit 3 Armeen ins Feld. Die westlichste sammelte sich bei Torgau an der Elbe. Sie bestand aus rheinisch-westfälischen Regimentern und wurde in der Stärke von 45 000 Mann von Herwarth v. Bittenfeld geleitet. Genannt wurde sie die Elbarmee. — Die sich anschließende Erste Armee war aus den drei Korps des mittleren Preußens gebildet; ihr Führer war Prinz Friedrich Karl, der sein Hauptquartier in Görlitz nahm. Ihre Stärke betrug 90 000 Mann. — Die letzte, sogenannte Zweite Armee wurde vom Kronprinzen geleitet. Sie hatte eine besonders schwere Aufgabe und war deshalb am stärksten, denn zu den drei östlichen Korps war noch die Garde hinzugefügt. So kam sie auf 115 000 Mann. Während die Elbarmee, sobald sie den Anschluß an die Erste Armee erreicht hatte, dieser untergeordnet wurde, so daß die Namen „Erste“ und „Zweite“ jetzt zutreffend wurden, blieb die kronprinzliche selbständiger, da sie einstweilen wegen des trennenden Riesengebirges auf sich selbst mehr angewiesen war. Gleich die ersten Tage zeigten das Bestreben, die Truppen im Marschieren ununterbrochen einander näher zu bringen. Die Entfernung hatte zu Anfang 450 km betragen; nach wenig Tagen betrug sie noch 335 km. Richtungsziel für alle war Gitschin. Es blieb aber doch noch lange eine große Sorge Moltkes, ob es gelingen werde, rechtzeitig mit der Ersten Armee in Böhmen so weit vorzudringen, daß die Zweite Armee ungefährdet aus den schlesischen Grenzgebirgen in dieses Land hineingelangen könne. Der Erfolg hing davon ab, wer seine Truppen in Böhmen zeitiger beisammen habe. War Benedek früher fertig, dann hätte jede einzelne preußische Armee doch einen schweren Stand haben können. Natürlich hatte die Erste Armee, die ein ganzes Königreich zu durchqueren hatte, ihren Marsch früher anzutreten. Schon am 16. Juni hatte sie die sächsische Grenze überschritten und dann nach wenig Tagen auch die böhmische. Moltke teilte aufklärend am 24. der Ersten Armee mit, es käme darauf an, schneller wie die vereinigten Oesterreicher an die lserlinie zu kommen. Und wirklich erreichten sie . diese, als nur noch die Rothert, Vaterländische Geschichte. 11

2. Die Erde und ihre Bewohner - S. 77

1856 - Wesel : Bagel
77 ln Meile über 3000 Bewohner. Die Grenzen Deutschlands sind folgende: südlich: das adriatische Meer, Croatien und Oberitalien; östlich: Ungarn, Galizien, Krakau, russisch Polen, Posen und Preußen; nördlich: die Ostsee, Schleswig und die Nordsee; westlich: Holland, Belgien, Frankreich und die Schweiz. Deutschlands größte Ausdehnung von N. nach S. beträgt 150 Meilen, seine Breite von O. nach W. 130 Meilen. Was nun die Beschaffenheit des Bodens betrifft, so ist Süddeutschland ein hohes Gebirgsland, Mitteldeutschland eine Hochebene, von Gebirgen zweiten und dritten Ranges begrenzt; das westliche Deutschland ebenfalls von Gebirgen durchzogen und Norddeutsch- land ein völlig ebenes Land. Um eine bessere Uebersicht zu gewinnen, kann man sämmt- liche Gebirge in drei Hauptmassen abtheilen, nämlich: I. Gebirge, welche sich im west- lichen Deutschland befinden; Ii. Gebirge im südlichen Deutschland und Iii. Gebirge, im Mittleren Deutschland. I. Hauptmasse. Im südlichen Deutschlands, auf der rechten Rheinseite, erhebt sich ein Gebirge, welches seiner vielen Nadelholz-Waldungen wegen der Schwarzwald genannt wird. Der Schwarzwald zieht sich zwischen dem Rheine und dem Neckar hin und ist in seinem südlichen Theile am höchsten. Sein höchster Punkt ist der Feldberg, 4386 Fuß. Am westlichen Abhange des Schwarzwaldes wird ein guter Wein gebaut. Ein Arm dieses Gebirges zieht sich nordöstlich, verzweigt sich fast durch das ganze Baier- land und führt den Namen die rauhe oder schwäbische Alp. Dieses Gebirge ist reich an Höhlen und Klüften und deshalb arm an Wasser. Ein sich nördlich nach dem Maine hinziehender Theil ist der Steigerwald. Eine zweite Fortsetzung des Schwarzwaldes wirb vom Neckar unterbrochen, verzweigt sich zwischen Rhein, Neckar und Main und heißt der Odenwald. An seinem Fuße, von Darmstadt nach Heidelberg, ist die bekannte Bergstraße. Die bedeutendsten Höhen sind der Katzenbuckel, 2000 Fuß, und der Malibokus, 1650 Fuß. Letzterer wird seiner schönen Aussicht wegen häufig besucht. Mit dem Schwarzwalde gleichlaufend zieht sich auf dem linken Rheinufer ein Arm der aus Frankreich kommenden Vogesen hin und endet in Rheinbaiern mit der Hardt und dem Donnersberge. Nördlich vom Odenwalbe, auf dem rechten Main- und Rhein- ufer erhebt sich der Taunus oder die Höhe, mit dem großen Feldberg, 2600 Fuß, und kann man das auf der linken Rhcinseite, zwischen Rhein und Mosel sich hinziehende Gebirge, der Hundsrück, als eine durch den Rhein unterbrochene Fortsetzung ansehen. Zwischen dem Rhein, der Mosel und dem Gebiet der Maas zieht das Eifelgebirge mit mehreren kegelförmigen und ausgebrannten Kratern, eine öde Hochfläche bildend. Der auf der rechten Rheinseite liegende Theil des Gebirges heißt im Allgemeinen der Wester- wald. Ein besonderer Theil ist das bei Bonn an den Rhein tretende Siebengebirge, »mit dem Drachenfels und dem Oelberg, 1800 Fuß. Ii. Hauptmasse. Im Süben von Deutschland erhebt sich das bedeutendste Gebirge, welches unter dem Namen Alpen bekannt und eine Fortsetzung der großen Alpenkette der Schweiz ist. Die Alpen treten zuerst in Tyrol und heißen hier Tyroler- Alpen. Auf denselben sind der Ortelos, 12,000 Fuß, Plattey-Kogel, 9700 Fuß, Brenner, 6360 Fuß die ansehnlichsten Höhen. Die nördliche Fortsetzung der Tyroler- Alpen bilden die Salzburger-Alpen, mit dem Großglockner, 11,982 Fuß, und die östliche Fortsetzung die Steierschen Alpen. Letztere ziehen sich nach Nordosten und heißen dann das Wiener-Waldgebirge, und nach Südosten unter dem Namen Karnische Alpen. Eine noch südlichere Fortsetzung bilden die Julischen Alpen. Auf den Karnischen Alpen ist noch der Terglou, 9000 Fuß, zu merken. Iii. Hauptmasse. Als Mittelpunkt der Gebirge im mittleren Deutschland kann man sehr passend das Fichtelgebirge ansehen. Dieses Gebirge liegt fast in der

3. Die Erde und ihre Bewohner - S. 78

1856 - Wesel : Bagel
78 Mitte Deutschlands und bildet die Wasserscheide zwischen dem Rhein-, Elb- und Donau- gebiet. Haupthöhen des Ficktelgebirges sind: der Schneeberg, 3200 Fuß, der Ochsen- kopf, 3100 Fuß. Im Südosten schließt sich an das Fichtelgebirge der Böhmerwald, mit dem Heidelberg, 4330 Fuß, Arber, 4320 Fuß, Rackel, 4270 Fuß. An den Böhmerwald schließt sich in nordöstlicher Richtung das Mährische Gebirge. Die Kar- pathen ziehen auf der Ostgrenze Deutscklands hin und schließen sich westlich an die Sudeten. Ein Theil derselben ist das Riesengebirge, an welches sich das Lau- sitzergebirge anschließt, von der Elbe durchbrochen wird und als Erzgebirge sich in südwestlicher Richtung nach dem Fichtelgebirge hinzieht. Alle diese Gebirge umschließen Böhmen und bilden so den böhmischen Gebirgskessel. Als einzelne Höhen sind zu merken, auf dem Riesengebirge: die Schneekoppe, 5000 Fuß, das große Rad, 4700 Fuß und die Sturmhaube 4500fuß; auf dem Erzgebirge: der Fichte lberg, 3700 Fuß — Eine nordwestliche Fortsetzung des Fichtelgebirges ist der Franken- und der Thür in« gerwald, welcher, nach Norden gehend, im Harzgebirge wieder bedeutend hervortritt. Die einzelnen Berge 'erreichen nur eine Höhe von 3000 Fuß; nur der Brocken auf dem Harz erhebt sich 3500 Fuß. — Eine westliche und südwestliche Fortsetzung des Thüringerwaldes bildet das Rhöngebirge, der Spessart und der Vogelsberg. An letzteres Gebirge reiht sich nach Norden und Nordwestcn, dem linken Weserufer entlang, das Wesergebirge, welches sich im Teutoburgerwald und dem Haar stränge dem Flachlande zusenkt und nach der Ruhr hin in kleineren Hügelreihen hervortritt. Von den 500 Flüssen Deutschlands sind 60 schiffbar. Wir wollen indessen nur die wichtigsten anführen. In die Nordsee münden: der Rhein, die Ems, die Weser und die Elbe n die Ostsee mündet die Oder, und die Donau ist der einzige große Fluß, welcher nach Osten fließt und in das schwarze Meer sich ergießt. Die Flüsse, welche in das Adriatische Meer fließen, wie die Etsch, sind für Deutschland von keiner Bedeutung. Beschreiben wir die Hauptflüsse nun noch näher. 1. Der Rhein. Dieser herrliche deutsche Strom entspringt in der Schweiz auf der Ostseite des Gotthardgebirges. Von seinem Ursprünge an hat er eine ostnordöstliche Richtung bis Chur, von wo er sich nordwärts zum Bodensee wendet. Von seinem Aus- flufle aus dem Untersee nimmt er eine westliche Richtung bis Basel; zuvor aber stürzt er eine halbe Stunde unterhalb Schaffhausen, über eine Felsenwand in einer Höhe von 60 bis 65 Fuß herab und bildet hier den berühmten Rheinfall. Von Basel bis Mainz ist seine Hauptrichtung nördlich und sein Flußbett mit niedrigen Ufern. Von Mainz bis Bin gen fließt er westsüdwestlich; von hier aber ist seine Hauptrichtung bis zur Mündung eine nordwestliche. Bei der Stern schanze theilt sich der Strom in zwei Arme, in die Waal und den Rhein. Oberhalb Arnheim theilt sich der Rhein wieder in Assel und Rhein; letzterer theilt sich oberhalb Wyk in Leck und Rhein und fließt dann gen Utrecht der Zuidersee zu, wo er sich zum letzten Male theilt in Rhein und Vechte. Einige rechnen auch noch die Maas und Schelde zum Gebiete des Rheinstromes. Mit diesen nimmt er auf seinem Laufe, der 190'/« Meilen beträgt, 12,283 Zuflüsse auf. Für den Handel und die Schifffahrt ist der Rbein von großer Bedeutung. Die romantischen Rheingegenden mit ihrem vortrefflichen Weinbau bllden den schönsten Theil Deutschlands. Von seinen Nebenflüffen nennen wir: die Aar, mit Reuß und Limmat; Jll, Neckar, mit Vils und Kocher; Main, Mosel, mit der Saar; Lahn, Sieg, Erft, Ruhr und Lippe. 2. Die Ems ist ein unbedeutender Fluß, welcher auf der Senner Heide, nördlich von Paderborn, entspringt, nordwestlich fließt, die Ha äse aufnimmt und in den Dollart mündet, nachdem er 51 Meilen zurückgelegt hat.

4. Die Erde und ihre Bewohner - S. 99

1856 - Wesel : Bagel
99 dem Rheine bildet. Nördlich der Eder und südlich der Lenne ist das Rothlager- Gebirge. Nördlich der Sieg und südlich der Lenne ist das Ebbegebirge, deffen Zweige sich an der Lenne und Ruhr weiter ziehen. Auf dem rechten Lenne-Ufer und dem linken Ruhr-Ufer befindet sich das Lennegebirge, oder das sogenannte Sauerländische Gebirge. Nördlich der Ruhr und südlich der Lippe ist der Haar sträng, dessen süd- sicher Theil der Arnsberger-Wald heißt. Als westliche Fortsetzung des Haarstranges ist der Ardey zu betrachten, welcher die Wasserscheide zwischen Ruhr und Emscher bildet, festlich steht der Haarstrang mit dem Egge-Gebirge in Verbindung. An die Egge schließt sich in einem großen nordwestlichen Bogen der Teutoburgerwald. Nördlich vom Teutoburgerwalde befindet sich das Wesergebirge, welches oberhalb Minden von der Weser durchbrochen wird und an dieser Stelle die Porta-Westphalika heißt. Diehaard, auf dem linken Lippeufer, nördlich von Recklinghausen, die Volten-Berge, südlich von Dülmen, und die Hügelreihen zwischen Koesfeld und Horstmar sind von we- niger Bedeutung. Die Provinz führt dem Rheine folgende Nebenflüsse zu: die Lahn, die Sieg mit der Agger, die Ruhr mit der Lenne, die Emscher und die Lippe. Ferner entspringt in der Provinz die Ems, welche in den Dollart mündet; die Eder und die Diemel, welche Nebenflüsse der Weser sind. Die Weser gehört der Provinz nur auf kurze Strecken an. Produkte. Die Provinz Westphalen ist im Ganzen recht fruchtbar und ergiebig zu nennen, denn aus allen Reichen der Natur werden Produkte gewonnen. Zählen wir dieselben nach den drei Naturreichen auf. a. Aus dem Thierreiche: Obgleich sich alle Hausthiere vorfinden, so wird doch die Schweine- und Ziegenzucht besonders eifrig getrieben. Die Kreise Beckum, Koesfeld, Tecklenburg, Warendorf, Recklinghausen, Minden, Lübbecke, Herford liefern besonders viele Schweine. Die meisten Ziegen liefert der Kreis Höxter. Auch die Pferde- und Rindviehzucht ist nicht unbeträchtlich, und sucht man die- selbe durch Vereine und Landgestüte zu heben. Die Schaafzucht ist nicht bedeutend zu nennen, und bedarf dieselbe noch sehr der Veredelung, d. Aus dem Pflanzenreiche: Der Ackerbau verschafft für die sehr volkreiche Provinz nicht überall den nöthigen Bedarf. Es gibt jedoch sehr fruchtbare Gegenden, z. B. die Warburger- und die Soester Börde, das Sintfeld und der Hel weg. Letzterer, nördlich von der Ruhr gelegen, ist die eigent- liche Kornkammer Westphalens. Die Gebirgsgegenden im Süden, und das Flachland im nord- und nordwestl. Theile sind weniger fruchtbar. Die Haupterzeugnisse sind Getreide, Buchweizen, viel Flachs und Kartoffeln. Die Kreise Minden, Lübbecke, Herford, Bielefeld, Halle und Wiedenbrück liefern am meisten Flachs und Hanf. Die schönsten Wiesen und Weiden trifft man im Siegen'schen an; und die größten Waldungen in den Kreisen Siegen, Wittgenstein, Hagen, Altena und Arnsberg, so wie auf dem Teutoburger-Walde, o. Aus dem Mineralreiche: Das Mineralreich ist sehr ergiebig, denn die Steinkohlenberg- werke sind unerschöpflich und liefern jährlich beinahe für l.v2 Millionen Thaler Kohlen. Im Siegen'schen wird viel Kupfer, bei Brilon und Iserlohn viel Galmei, (woraus Zink bereitet wird) gewonnen, und an Eisen ist ebenfalls großer Reichthum vorhanden. Jährlich werden über 80,000 Centner vorzüglichen Eisens gewonnen. An Salz ist die Provinz ebenfalls reich. Die größte Saline ist die Königliche Saline Königsborn bei Unna, welche jährlich 120,000 Centner Salz liefert. Andere Salzwerke befinden sich zu Höppe, Neuwerk, Sassendorf, Westerkotten, Salzkotten, Neusalzwerk und Gottesgabe. Der Werth des jährlich gewonnenen Salzes beträgt über 1 Mill. Thaler. Handel, Gewerbe und Fabriken erfreuen sich eines blühenden Zustandes, und haben in neuester Zeit durch Anlegung von Eisenbahnen um so mehr einen erfreulichen 7*

5. Die Erde und ihre Bewohner - S. 15

1856 - Wesel : Bagel
15 ist, kann man als den eigentlichen Gebirgsstock der meisten europäischen Gebirge ansehen. Die Alpen durchziehen die Schweiz nach allen Richtungen und erheben sich in einer Hohe von 10,000 bis 14,000 Fuß. Als bedeutendste Spitzen nennen wir den St. Gotthard, das Schreckhorn, große Bernhard, Finsteraarhorn, Wetterhorn, Jungfrau, Mönch, Simplon; nahe der Schweizergrenze in Oberitalien den Mont-Rosa, und den Mont-Blanc; in Tyrol die Ortelsspitze, der Großglockner und Brenner. Die Alpen führen nun verschiedene Namen, die wir später bei Beschreibung der einzelnen Länder werden kennen lernen. Nach Süden hin breiten sich die Alpen in ganz Oberitalien aus und stehen mit den Apeninen, die ganz Italien durchziehen, in Verbindung. Die westliche Verzweigung geht nach Frank- reich und bildet das Juragebirge, an welches sich in nördlicher Richtung die Vogesen und Ardennen anschließen, als südliche Fortsetzung ist das Gebirge der Sevennen und von Languedoc zu betrachten, an welche sich die Pyrenäen, zwischen Frankreich und Spanien, anschließen und die in vielen Zweigen und unter verschiedenen Namen ganz Spanien und Portugal durchsteichen. Oestlich an die Schweizeralpen schließen sich die Tyroler-, Salzburger- und Steirischen Alpen, welche in dem Wienerwaldc ihre Fortsetzung bis zur Donau stnden. Nördlich von den Schweizeralpen stnden wir den Schwarzwald, an diesem schließt sich der Odenwald, und weiter am Main und dem Rhein stnden wir den Taunus, das Sieben- gebirge und die rheinischen kleinern Gebirge. Als eine südöstliche Fortsetzung der Alpen können wir den Balkan oder Hämus, welcher die Türkei durchzieht, ansehen. Nun bleiben uns noch die Gebirge nördlich der Donau und östlich vom Rheine zu nennen übrig. Sehen wir als Knotenpunkt das Fichtelgebirge an, so reiht sich an dasselbe nach Nordwesten der Thüringerwald, nach Nordosten das Erzgebirge, welches jenseits der Elbe seine Fort- setzung findet in dem Riesengebirge, an welches sich die Sudeten und an diese in Ungarn die Karpathen anschließen. Südöstlich vom Fichtelgebirge streicht der Böhmerwald, während in Nordosten das Mährische Gebirge den böhmischen Gebirgskessel vollendet. Im nördl. Deutschland wäre nun noch der Harz, der Teutoburgerwald und die kleinern westphälischen Gebirge zu nennen. Als Gebirge, welche in keinem weitern Zusammenhange mit den übrigen stehen, merken wir das skandinavische Gebirge, dessen nördl. Abtheilung die Kiölen ausmachen, das Uralgebirge, auf der Ostgrcnze Rußlands, die Gebirge Irlands, Englands und die schottischen Hochgebirge. — Zwischen den genannten Gebirgen befinden sich nun auch hin und wieder noch Tiefebenen, jedoch von nicht bedeutendem Umfang. Wir nennen: das Tiefland an beiden Seiten der Donau, namentlich in Ungarn und einem kleinen Theile der Türkei; die Tiefebene an beiden Seiten des Po in Italien; die Tiefebene am Rhein, bis zur großen germanischen Ebene; die Rhoneebene oder die Ebene der Provenze in Frank- reich. Die Gebirge der Inseln werden wir später kennen lernen. 8. 24. Erklärung geographischer Begriffe, in Beziehung auf Gewässer. Da, wo das Wasser aus der Erde an die Oberfläche tritt, ist eine Quelle. Quellen, welche beständig fließen, heißen lebendige Quellen, und solche, die nur zu Zeiten fließen, periodische Quellen. Quellen, welche das Wasser, gleich Springbrunnen, in die Höhe spritzen, heißen Sprudel. Es gibt warme und kalte Quellen. Sind mineralische Theile, z. B. Salz, Schwefel u. s. w. in dem Wasser enthalten, so heißen die Quellen Mineralquellen. Mineralquellen werden häufig zu Gesundbrunnen, Heilquellen und Bädern benutzt. Der Abfluß einer oder mehrerer Quellen bildet einen Bach; mehrere Bäche bilden einen Fluß und aus Flüssen entstehen Ströme. Ein Fluß, der sich in einen andern ergießt, heißt ein Nebenfluß. Kleinere Flüsse, welche unfern der Küste entspringen und sich m's Meer ergießen, nennt man Kttstenflüffe; Steppenflüffe

6. Die Erde und ihre Bewohner - S. 106

1856 - Wesel : Bagel
106 Gewerbthätigkeit. Straßburg, 4, Templin, 3, Zehdenik, 3. Neuruppin, 10, Gymnasium, schönes Schloß und sehenswerthe Lazaruskirche. Wittstock, 6, Landarmen- und Jnva- lidenhaus. Pritzwalk, 4'/z, Kyritz 3'/s- Perleberg, 6, große Flachsmärkte. Havelberg, 6, Schiffbau und Schifffahrt, schöne Domkirche und Landarmenhaus. Frankfurt a. d. Oder, 30, Regierungsstadt, Oberlandesgericht; hatte früher eine Universität, welche 1811 mit Breslau vereinigt wurde; Handel, Schifffahrt und Messen. Landsberg, 12, mit ansehnlichen Woll- und Getreidemärkten, Gymnasium, Strafanstalt. Berlinchen, Soldin, Arenswald und Driesen sind Städte von 4—5000 Einw. Kö- nigsberg in der Neumark, 6, Gymnasium und schöne goth. Marienkirche. Küstrin, 8, starke Festung. Krossen, 7, Weinbau, Tuchfabriken, Handel und Schifffahrt. Zülli- ch a u, 5, Waisenhaus und Gymnasium, in der Umgegend Obst-, Wein- und Hopfenbau. Schwiebus, 5, Tuchfabriken. Guben, 11, Tuchwebereien, Obst- und Weinbau, Schiff- bau und Schifffahrt. Sorau, 7, Irrenhaus und Wachslichterfabriken. Spremberg, 5, Wollmärkte und Tuchfabriken. Kottbus, 8, alte Stadt mit Gymnasium und Waisen- haus. Luckau, 4, Irrenhaus, Tuchfabriken, die Franzosen von Bülow geschlagen. Lübben, 5, Schloß, Jnquisitoriat. — 8. 95. Die Provinz Schlesien. Die Provinz Schlesien besteht aus dem Herzogthum Schlesien, der Grafschaft Glatz und der preußischen Oberlausitz, ist 742 sumeil. groß und hat 3,065,800 Einw. Sie ist also die volkreichste aller preußischen Provinzen. Sie wird begrenzt von Brandenburg, der Provinz Sachsen, dem Königreich Sachsen, Böhmen, Mähren, österreichisch Schlesien, Galizien, Krakau, Polen und Posen. Flüsse. Mitten durch die Provinz fließt die Oder und theilt dieselbe in Ober- und Niederschlesien. Innerhalb der Provinz nimmt sie folgende Nebenflüsie auf: Neiße, Weistritz, Katzbach, Malapane, Bober und Bartsch; die drei erstern auf der linken, und die drei andern auf der rechten Seite. Die kleineren Flüsse sind natürlich hier nicht ge- nannt. Ein kleiner Theil der Provinz in So. gehört dem Weichselgebiet an. Die Oder ist von Ratibor für kleinere, vonkosel aus für mittlere und von Breslau aus für größere Fahrzeuge schiffbar. Gebirge. Der nördliche und nordöstliche Theil der Provinz ist eben, der südliche Theil hingegen ist sehr gebirgig. Es sind die Sudeten, welche auf der südwestlichen Grenze in die Provinz treten, davon der höchste Theil das Riesengebirge, an welches sich das Lausitzer-Gebirge anlehnt. Die Niesen- oder Schneekoppe ist 4950 F. hoch, und auf ihrem Gipfel steht eine im Jahre 1681 erbaute Kapelle, die nunmehr zum Ausenhalte der Reisenden dient. Die Sturmhaube ist 4500 und die Tafelfichte 3500 Fuß hoch. Auch ist noch merkwürdig der Zobtenberg, welcher in einer Höhe von 2200 Fuß zwischen Schweidnitz und Breslau isolirt dasteht. Das Riesengebirge ist reich an schönen Aussichten und wird deshalb häufig von Reisenden besucht. Produkte. Die Provinz ist sehr fruchtbar zu nennen. Außer den gewöhnlichen Getreidearten und Obstsorten wird der Krapp und vorzüglicher Flachs gebaut. Der Reich- thum an wildwachsenden Pflanzen ist sehr groß. Um Grüneberg, Beuthen u. s. w. wird sogar etwas Wein gebaut. Die Schafzucht ist ziemlich bedeutend, die Rindviehzucht läßt indessen viel zu wünschen übrig. Am ergiebigsten aber ist das Mineralreich; in 290 Gru- den werden über 15,000 Arbeiter, und in 400 Steinbrüchen über 2500 Arbeiter be-

7. Die Erde und ihre Bewohner - S. 126

1856 - Wesel : Bagel
126 Rorhlitz, 4v2, Colditz, 3v2, sämmtlich kleine Fabrikstädte. — Borna, 5, Wollzeuge, Holzschuhe, Töpferwaaren, Braunkohlen. Pegau, 4, in fruchtbarer Gegend, Getreide- märkte. Groitzsch, 2v„ darunter über 200 Schuhmachermeister, die mit ihren Gesellen jährlich über 25,000 Dutzend Paar Pantoffeln, Babuschen genannt, verfertigen. 4. Die Kreisdirektion Bautzen (sächsische Oberlausitz), 45,68 ll! Meilen, 292,000 Einw. Bautzen (Vudissin), 11, gewerbreiche Fabrikstadt, Papier- und Pulvermühlen, Gymnasium, Baugewerk- und Bürgerschulen. Camenz, 4^/2, Geburtsort Lessings, lebhafte Gewerbe; Leder, Stärke, Töpfe, Reitsättel und Pferdedecken. Bischofswerda, 3, bedeutende Wollspinnerei und Tuchweberei. Lob au, 4, blühende Fabrikstadt. Alt- Ey lau, 5, großes Fabrikdorf; desgleichen Ober- und Nieder-Oderwitz, 6, Ebers- bach, 6. Zittau, 11, Hauptort der sächsischen Leinwand- und Damastweberei, viele Kirchen, schönes Rathhaus, viele Lehranstalten. Hainewalde, 21/2, Olbersdorf, 2'/,, S eif-H ennersdo rf, 5‘/a, Groß-Schön au 4v2, und Reichenau, 4, sind blü- hende Fabrikdörfer. Herrnhut, am Fuße des Hutberges gelegen, ist ein gewerbreiches Dorf, und Hauptort der Herrnhuter- oder Brüdergemeinde, 1722 durch den Grafen Zinzendorf gegründet. Der Sitz der Unitäts-Aeltesten-Konferenz, welche die Ange- legenheiten aller Brüdergemeinden auf Erden leitet, ist in dem Dorfe Berthelsdorf. Zu Großhennersdorf besitzt die Brüdergemeinde ein Pädagogium. §. 115. Das Kurfürstenthum Hessen. Das Kurfürstenthum Hessen, auch Hessen-Kassel genannt, ist 176 ih Meilen groß und hat eine Bevölkerung von 780,000 Einwohnern. (Rach Andern wird die Größe auf 208 m Meilen angegeben.) Das Kurfürstenthum bildet kein zusammen- hängendes Staatsgebiet, sondern besteht aus einem größer» Theile und verschiedenen kleinern zerstreut liegenden Gebieten. Als Hauptgrenzländer nennen wir Hannover, preuß. Sachsen, Weimar, Baiern, Hessen-Darmstadt, Frankfurt, Nassau, Waldeck und Westphalen. Die Oberfläche hat ganz den Charakter eines Berg- und Hügellandes, jedoch über- steigen die Berge keine Höhe von 3000 Fuß. Der Bibrastein, der Meißner und der Jnselsberg sind die merkenswerthesten Höhen. Eine Menge isolirter Basaltberge gehören Kurhessen eigenthümlich an. Der Main, die Werra und Fulde und die aus beiden gebil- dete Weser, mit kleinen Nebenflüffen gehören theilweise zum Gebiete des Kurfürstenthums. Die Produkte sind diejenigen des. nordwestlichen Deutschlands. Ackerbau und Vieh- zucht bilden die Hauptnahrungszweige. Der Hauptmanufakturzweig ist die Leinwand- fabrikation. Im Schmalkaldischen ist die Stahl- und Eisenfabrikation vorherrschend. Die Braunkohlenbergwerke beschäftigen über 1000 Arbeiter. §. 116. Geschichte und Verfassung. Die Hessen, Nachkommen der unbesiegten Katten, sind ein kräftiger, blondhaariger fleißiger, treuer und ausdauernder Menschenschlag. 5/e der Bevölkerung bekennt sich zur evangelischen, V6 zur katholischen Konfession.
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